Der Blog von Dirk Hohnsträter
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An jede Wand: die Pollan-Regeln

Man möchte sie an jede Wand sprühen, jene Regeln, die Michael Pollan über das Essen aufgestellt hat. Die wenigen Euro, die sein Büchlein Food Rules kostet, kann man kaum besser ausgeben, und gelesen ist es innerhalb einer Stunde. Nora Ephron hat es in ihrer Rezension von Pollans Buch The Omnivore’s Dilemma, das den Food Rules zugrunde liegt, am besten ausgedrückt:

„I have tried on countless occasions to convey to my friends how incredible this book is. I have gone on endlessly about Pollan’s brilliance in finding a way to write about food – but it’s not really about food, it’s about everything (…) and, what’s more, it’s completely charming because he has the most amazing voice … well the point is, I have tried and failed to explain it, so I just end up giving them a copy, and sooner or later they call to say, you were right, it’s fantastic.“

Pollan ist ein amerikanischer Journalist, der sich mit Esskultur und Nahrungsmitteln beschäftigt und als Professor an der Berkeley Graduate School of Journalism der University of California lehrt.

Michael Pollan

Seine Food Rules verdichten über Jahrzehnte erworbenes Fachwissen zu handlichen Ratschlägen, die aus einem überkomplexen Angebot das Unbrauchbare ausschließen. Drei grundlegende Regeln bringen seinen Ansatz in nur sieben Wörtern auf den Punkt:

„Eat food.
Mostly plants.
Not too much.“

Insgesamt sind es 64 Ratschläge, die Pollan aufstellt und knapp erläutert. Er schafft es, unbequeme Wahrheiten so auszusprechen, dass man Lust auf jenes bessere Leben bekommt, das ihre Befolgung verspricht. Einfach, klar, mit gesundem Menschenverstand, zugleich wissenschaftlich abgesichert, ohne falsche Rücksichtnahme, humorvoll und mit Sinn für Ausnahmen und individuelle Abweichung.

Wirklich.

Michael Pollan Food Rules

Michael Pollan: Food Rules. An Eater’s Manual. New York: Penguin 2009. Deutsche Ausgabe: 64 Grundregeln ESSEN. München: Goldmann 2011.

Mehr über kulinarische Themen finden Sie im Archiv.

Autorenfoto: © Ken Light

28. November 2014