Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Erinnerungsstücke (2): Dukes Hotel Bar, London

Vergangenen Donnerstag bestritt die Süddeutsche Zeitung ihren Reiseteil mit der Vorstellung von dreizehn außergewöhnlichen Bars, darunter der Loos-Bar in Wien, der Bemelmans Bar in New York und einer geheimen Bar in Belgrad. Alle drei, ich kann es aus eigenem Erleben bestätigen, sind eine Reise wert. Doch den besten und exklusivsten Drink habe ich in der Nummer 13 der SZ-Liste getrunken: der Dukes Hotel Bar am St James’s Place in London. Wer in diesem winzigen, in einem diskreten Winkel des Stadtteils Mayfair gelegenen Ort Platz nimmt, darf sich auf einen unübertrefflichen Dry Martini freuen.

Dukes Hotel Bar London

In der Dukes Hotel Bar wird der Cocktail wird von einem altgedienten Barkeeper in weißer Jacke zubereitet – direkt am Tisch auf einem Trolley. Wie trocken der Gast ihn wünsche, fragt der aus Italien stammenden Barmann und wählt dem Wunsch entsprechend einen eigens für das Haus hergestellten Wermut zum Plymouth Gin. Das allein genügte, um den Gast glücklich zu machen, doch vollendet ein großzügiges Stück ungewachster, organisch angebauter Amalfi Zitrone den Drink.

Man kann diese Bar besuchen, weil man hier seine Ruhe hat, Turnschuhe nicht akzeptiert werden oder Ian Fleming dort verkehrte. Aber das ist zweitrangig, hat man erst einmal an einem – in den treffenden Worten von TimeOut – „mind-blowingly strong, heartbreakingly delicious“ Dukes Gin Martini genippt. Dass er selbst für Londoner Verhältnisse umgerechnet üppige 30 Euro kostet, ist unerheblich. Denn dieser Drink ist ganz einfach jeden Penny wert.

Dry Martini Dukes Hotel Bar London

Weitere Folgen der Reihe mit Konsumerinnerungen finden Sie hier.

Lesen Sie auch die Artikel über die Berliner Bars Zentral, am Steinplatz und Schwarze Traube.

2. Dezember 2015