Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Verbraucherkompetenz, kulturhistorisch betrachtet

Was heißt es, ein kundiger Konsument zu sein? Geht es darum, alles über Waren zu wissen? Vertrauenswürdige Label zu kennen? Aus kulturhistorischer Sicht verlangt Verbraucherkompetenz beides – und die Fähigkeit, Bewertungen zu bewerten.

Verbraucherkompetenz, historisch

Wer sich intensiv mit der Konsumkultur beschäftigt bemerkt rasch, dass viele vermeintlich aktuelle Themen schon vor mehr als hundert Jahren – oder noch früher – diskutiert wurden, beispielsweise der ethisch korrekte Konsum. Was lässt sich aus der Geschichte für ein tieferes Verständnis gegenwärtiger Herausforderungen lernen? Welche Einsichten helfen dabei, alternative Lösungswege in den Blick zu nehmen?

Das Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW hat seine Schriftenreihe für historische Perspektiven geöffnet und den siebten, von Christian Bala, Christian Kleinschmidt, Kevin Rick und Wolfgang Schuldzinski herausgegeben Band der Beiträge zur Verbraucherforschung dem Thema „Verbraucher in Geschichte und Gegenwart“ gewidmet. Namhafte Wissenschaftler wie Hartmut Berghoff, Gudrun König und Uwe Spiekermann sind darin vertreten.

Verbraucherkompetenz

Wissen-was, Wissen-wo, Wissen-wie

Unter dem Titel „Wissen-was, Wissen-wo, Wissen-wie. Kulturwissenschaftliche Überlegungen zur Verbraucherkompetenz“ habe ich einen Aufsatz beigesteuert, der die verschiedenen Formen von Konsumentenwissen bis ins späte 18. Jahrhundert zurückverfolgt. Dabei zeigt sich, dass die Fülle, Vielfalt und Dynamik des Konsumangebots sowie die Komplexität seiner ethischen Aspekte verschiedene Formen von Verbraucherwissen hervorgebracht hat. Ich unterscheide zwischen warenkundlichem Wissen (Wissen-was), der Kenntnis von Instanzen der Produktbeurteilung (Wissen-wo) und der Fähigkeit, Beurteilungen ihrerseits beurteilen zu können (Wissen-wie). Anhand historischer und aktueller Beispiele stelle ich diese Wissensformen dar, diskutiere sie und formuliere ein zeitgemäßes Verständnis von Verbraucherkompetenz.

Der Text kann hier heruntergeladen werden. Das vollständige E-Book gibt es hier; ein gedrucktes Exemplar hier. Alle Varianten stehen kostenfrei zur Verfügung.

13. Juli 2017