Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Berliner Brandstifter, ein Berlin Dry Gin

In einem wunderbaren Gespräch über die Kultur des Trinkens nennt der Berliner Barmann Gregor Scholl Cocktails „kleine, wirklich zugespitzte Delikatessen“. Dass derzeit der Gin – wie schon in den Zwanziger Jahren – als Basisspirituose ambitionierter Barkultur fungiert, hat sich längst herumgesprochen. Gründe dafür gibt es viele: Gin bedient ein nostalgisches Zeitgefühl, und er lädt in besonderer Weise zu Kennerschaft und Distinktion ein – zum einen, weil Wacholder-Destillate sich mit ihren unterschiedlichen Botanicals durch eine große Aromenvielfalt auszeichnen, zum anderen, weil das Angebot dank einer Vielzahl kleiner Brennereien kaum noch überschaubar ist. Seit Sorten wie der Monkey 47 aus dem Schwarzwald (mit Fichtensprossen) oder der Duke aus München (mit Hopfen) den Trend angestoßen haben, gibt es kaum eine Region, die nicht ihre eigenen Ginsorten hervorbrächte. Ob mediterran (Gin Mare) oder aus der Eifel (Windspiel), ob mit Themsewasser gemacht (Sipsmith) oder traditionsreich in Berlin hergestellt (Adler): Es gibt so viele Craft-Gins, dass Kritiker unterdessen eine gewisse Beliebigkeit monieren, während Befürworter mit dem Spiegel von einer „Gin-Gin-Situation“ kalauern.

Berliner Brandstifter

Mir gefällt der 7fach gefilterte Berlin Dry Gin Berliner Brandstifter. Nicht nur, weil er in der Hauptstadt in kleinen Mengen abgefüllt wird, sondern weil dieses weiche, frische Destillat mit Holunderblüten, Waldmeister und Gurken tatsächlich ein Lebensgefühl und regionale Aromen ins Glas bringt. Als Geschenk eignet sich der Berliner Brandstifter zudem wegen seiner sehr attraktiv gestalteten, nummerierten Flasche.

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16. Dezember 2015