Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Acht Wege, ein glücklicherer Konsument zu werden (4)

Die vierte Regel betrachtet die Grundannahme der Wissenschaftler mit umgekehrtem Vorzeichen.

Ihr Ausgangspunkt lautet:

„If the bad news is that we adapt to good things, the good news is that we adapt to bad things as well.“

Das psychische Immunsystem schütze die Menschen besser vor den Nachwirkungen negativer Erlebnisse als gemeinhin angenommen – und zu diesen negativen Erlebnissen zählen auch Fehlkäufe. Der vierte Rat lautet daher:

Regel 4: Meide Garantieverlängerungen und andere überteuerte Versicherungen

Sogar großzügige Rückgabebedingungen trügen eher zur Verringerung der Verbraucherzufriedenheit bei. An deren Stelle sollten Konsumenten lieber auf „an unhappinessreducing mechanism that they can use for free“ setzen – ihr Gehirn.

Versicherungen

Überzeugt diese Argumentation? Dass Überversicherung nicht zu mehr Lebensfreude führt, lässt sich leicht nachvollziehen. Auf der anderen Seite offenbart gerade diese Variante von Gilberts Grundidee rascher, aber nicht antizipierter Anpassung eine Schwachstelle. Sie zieht nämlich die dauerhafte Zufriedenheit mit zwar teureren, aber eben auch hochwertigeren Qualitätsgegenständen nicht in Betracht. Fünf Jahre Herstellergarantie auf einen Rimowa-Koffer, zehn auf einen Brauseschlauch der Marke Aspor – Warum sollten diese die Zufriedenheit nicht nur nicht steigern, sondern sogar verringern? Der ständige Neukauf billigerer, aus dem Leim gegangener Produkte dürfte kaum größere Freude bereiten. Und sogar der Erwerb des notorisch umstrittenen AppleCare Protection Plan mit seinem dreijährigen Support wird von vielen Nutzern nicht bereut – dem Vernehmen nach aus Zufriedenheit mit dem damit verbundenen Sicherheitsgefühl und den umfassenden Serviceleistungen.

Weitere Folgen dieser Reihe finden Sie hier.

Eine Sonderseite zum Thema Konsum, Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit finden Sie hier.

Abbildung: Round Icons*

26. Februar 2014