Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Ende eines Monopols: Nomos Glashütte gelingt die Serienfertigung eines Assortiments

Bislang nahm die Schweizer Swatch Gruppe bei der industriellen Herstellung der Reglage oder Assortiment genannten Steuereinheit einer mechanischen Uhr eine marktbeherrschende Stellung ein. Doch jetzt ist es der Uhrenmanufaktur Nomos im sächsischen Glashütte gelungen, die hochfeinen Taktgeber in Serie herzustellen. Auf der heute eröffneten Uhrenmesse in Basel feiert das Unternehmen seinen Durchbruch.

In ihrer Dienstagsausgabe spricht die FAZ von einer Sensation, denn das dieser Tage von Nomos vorgestellte Assortiment bringt die Firma aus einer heiklen Lage. Schritt für Schritt hatte die Swatch Group die Belieferung konzernfremder Marken mit Werken und Reglagen durch ihre Tochterfirmen Eta und Nivarox heruntergefahren. Vergangenes Jahr verhinderte die Schweizer Wettbewerbskommission einen Lieferstopp, da sie eine ganze Industrie als gefährdet ansah.

Nomos

Swing-System nennt Nomos das aus winzigen Teilen wie Unruh und Ankerrad bestehende, in einem komplizierten Zusammenspiel das typische Ticken erzeugende Element, dessen Entwicklung 11,4 Millionen Euro kostete und sieben Jahre dauerte. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden wurde das Assortiment mathematisch erfasst und in die Serientauglichkeit gebracht.

Nomos

Dem 1990 gegründeten, in der Werkbundtradition stehenden Unternehmen, das unterdessen in neun eigenen Fertigungsstätten produziert und dessen Modell Tangente als Designklassiker gilt, ist damit der Schritt in die Unabhängigkeit gelungen. Beeindruckend!

Fotos © Nomos Glashütte

27. März 2014