Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Das Beste ist die Verpackung: Original Unverpackt

Deutschlands erstes Supermarktkettenkonzept ohne Einwegverpackung – so lautet die Selbstbeschreibung der durch Crowdfunding finanzierten Initiative Original Unverpackt. Am 13. September eröffnete in Berlin-Kreuzberg der erste Laden. INVENTUR hat ihn besucht.

Original Unverpackt

Es ist ein rauher Kiez unweit des Görlitzer Parks, in dem Milena Glimbovski und Sara Wolf ihr erstes Geschäft eröffnet haben. Das etwa 100 Quadratmeter große Ladenlokal befindet sich einer ehemaligen Metzgerei. Verglichen mit den CAD-Bildern der ursprünglichen Kampagne wirkt es eher wie ein Bioladen alten Stils als wie ein Supermarkt. Doch der Reiz der Initiative teilt sich mit, nicht zuletzt durch die charmante Art, wie Informationstexte Einkaufsabläufe erklären oder potenzielle Ladendiebe ansprechen.

Original Unverpackt Berlin

Angeboten werden derzeit etwa 400 Artikel. Wie versprochen, kann man beispielsweise die Menge der gekauften Nudeln mittels sogenannter Bulk Bins selbst bestimmen. Mitgebrachte Behälter werden am Eingang gewogen; bezahlt wird nur der Inhalt. Zudem kann man Pfandbehälter oder Recycling-Papiertüten erwerben.

Original Unverpackt Kreuzberg

Doch die eigentliche Überraschung ist nicht das liebevoll zusammengestellte Sortiment. Es sind die angebotenen Verpackungen: Stoffbeutel, Bügelflaschen, Blechdosen und vieles andere. Sie fallen, man muss es sagen, ausgesprochen chic aus. Zu schön zum Wegwerfen. Womit die Gründerinnen – womöglich gegen ihre Absicht – bewiesen haben, dass der beste Weg zum Verpackungvermeiden darin liegt, attraktive Verpackungen anzubieten. Nämlich solche, die man einfach immer wieder verwenden will.

Einen Beitrag über das Konzept von Original Unverpackt finden Sie hier.

26. November 2014