Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Ein iPad-Review von Serenity Caldwell, erstellt auf dem iPad

Ein Jahr lang hat Serenity Caldwell ausschließlich mit iPad Pro und Apple Pencil gearbeitet. In einer faszinierenden reflexiven Volte hat sie eine Videorezension des neuesten iPad, der 9,7-Zoll-Version, auf dem rezensierten Gerät selbst geschrieben, gezeichnet, geschnitten und vertont. Das Ergebnis ist beeindruckend – und aufschlußreich.

Apple Presse, iMore & Serenity Caldwell

Apples Reichweite ist so groß, dass eine Reihe von Journalisten und Medien ihre Existenz einzig der kalifornischen Firma verdanken: von klassischen Magazinen wie der Macwelt bis zu Spezialsites wie John Grubers Daring Fireball, Jim Dalrymples The Loop, Federico Viticcis MacStories und Six Colors von Jason Snell und Dan Moren. Auch iMore zählt dazu, eine 2008 lancierte, kanadische Website, die sich vor allem mit technischen und praktischen Aspekten von Apples Produkten befasst.

Seit September 2014 ist Serenity Caldwell Managing Editor bei iMore. Caldwell stammt aus einer Musikerfamilie und hat Theater und Film studiert. Mit ihrem unkompliziert-kompetenten Stil steht sie für eine junge Generation von Apple-Autoren, die mit den Produkten der zweiten Amtszeit von Steve Jobs groß geworden ist.

Caldwells iPad-Rezension: geschrieben, gezeichnet, geschnitten und vertont auf dem iPad

Im Begleitartikel zu ihrer Videorezension liefert Caldwell ein Making-of:

„Starting with a blank page in Procreate, I created an entire iPad review video by just using my 2018 iPad, Apple Pencil, and third-party apps. My Mac came into play only once – when I uploaded my video to YouTube.“

Detailliert beschreibt sie den technischen Entstehungsprozess, und man kommt nicht umhin zu staunen, über welche vor nicht allzu langer Zeit lediglich Agenturen oder Studios offenen Möglichkeiten das handliche Gerät verfügt:

„This process took a few weeks of trial and error as I built – and rebuilt – my workflows and tried to figure out how exactly I wanted to showcase the iPad’s myriad skill-sets.“

Man mag der Weltveränderungsrhetorik von Steve Jobs, der in Caldwells Rezension auf Archivbildern aus dem Jahr 1985 zu Wort kommt, skeptisch gegenüberstehen, doch verdeutlicht das Video auch, dass die Idee vom digitalen Bildungswerkzeug ohne Jobs‘ Weitsicht kaum in dieser Form Wirklichkeit geworden wäre.

Serenity Caldwell iPad

Caldwells im Tenor enthusiastische, in der Argumentation jedoch durchaus kritische und differenzierte Besprechung kommt zu dem Schluß, that „there’s momentum here for this product that I haven’t seen before“:

„I can’t do a fifth of what I did on the 2018 iPad & Apple Pencil with any other $429 tablet – including Apple’s older iPad models.“

Die anwendungsfreudige, charmante Besprechung feiert Apples jüngstes Produkt und Jobs‘ Weitsicht jenseits kulturkritischer Vorbehalte. Eine Kulturanalyse des Konsums gewinnt, wenn sie dieses euphorische Moment zu würdigen weiß.

Lesen Sie auch meine Besprechung des iPad Pro mit 10,5-Zoll-Bildschirm. Weitere Artikel über Apple finden Sie im Archiv.

Abbildung: Round Icons*

19. April 2018