Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Mad Men (Episode 36): Drei Arten, kreativ zu sein

Werbung für Telegramme zu machen fällt schwer, wenn alle das unkomplizierte Telefonat vorziehen. Ratlos verbringt Paul Kinsey die Nacht mit Jazz, Whiskey und Papier im Büro, auf der Suche nach dem zündenden Einfall. Eine Zufallsbegegnung mit dem Hausmeister bringt die Idee. Doch als Kinsey am nächsten Morgen verkatert von seiner Sekretärin geweckt wird, durchwühlt er vergebens das zerknüllte Papier in seinem Büro. Er hatte nichts notiert.

Zum Pitch bei Don, entwickelt Peggy aus Pauls Scheitern einen Dreh: Im Gegensatz zum flüchtigen, weil mündlichen Telefonat kann man Telegramme aufheben – als Erinnerung an den besonderen Anlass, zu dem sie verschickt wurden:

„A telegram is forever.“

Don, der dem Pech des intellektuellen Paul und dem Assoziationsvermögen der immer freien Arbeitenden Peggy bald ungeduldig, bald verständnisvoll folgt, macht aus ihrem guten Gedanken im Handumdrehen einen genialen Slogan:

„You can’t frame a phonecall.“

In derselben Folge öffnet Betty jene versteckte Box, in der Don, der Mann, der zeitlebens die Vergangenheit loszuwerden versucht, Fotos und Dokumente aufhebt, die sein Vorleben zu rekonstruieren erlauben. Er hängt an diesen Erinnerungstücken. A life is forever. You can’t fake an upbringing.

6. September 2016