Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Wortwörtlich (144): Paris

In Paris dürfen tagsüber nur noch Autos fahren, die nach 1997 zugelassen wurden. Während mit Ausnahmeregelungen zugelassene LKW, spritfressende SUVs und scheußliche Reisebusse erlaubt sind, darf sich kein ikonischer Citroën DS, kein Renault 4 und keine Ente mehr auf den Straßen der französischen Hauptstadt bewegen. Unter dem Vorwand des Umweltschutzes zerstört die Staatsbürokratie Reste dessen, was die unverwechselbare Lebensart des Landes ausmacht. Für Niklas Maak, den Architekturkritiker der FAZ, eine fatale Entwicklung, denn

„wenn man sich nur mit Verboten und hässlichen Objekten umgibt, die niemand kaufen will, dann wird selbst im schönen Paris irgendwann aus dem ästhetischen auch ein ökonomisches und ein soziales und ein politisches Problem.“

Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 25. Dezember 2016, S. 46.

16. Januar 2017