Wortwörtlich (8): Wohlstand

In seiner sozioökonomischen Studie zur Moralisierung der Märkte untersucht Nico Stehr, wie sich die bislang getrennten Rollen von Konsumenten, Produzenten und Bürgern mehr und mehr annähern. Hintergrund dieser Entwicklung ist nicht zuletzt ein historisch beispielloser Wohlstand, dessen Niveau die ersten Sätze der Untersuchung auf den Punkt bringen:

„Vor einem Jahrhundert gab der typische Haushalt eines heutigen OECD-Landes 80 Prozent seines Einkommens für Ernährung, Kleidung und Unterkunft aus. Gegenwärtig beträgt dieser Anteil weniger als 30 Prozent. In den entwickelten Gesellschaften haben sich die durchschnittlichen Realeinkommen in den vergangenen 50 Jahren vervierfacht oder sogar verfünffacht.“

Quelle: Nico Stehr: Die Moralisierung der Märkte. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2007, S. 9. 16 Euro.