Der Blog von Dirk Hohnsträter
Newsletter

Wortwörtlich (99): Lebt und arbeitet in

Bei dem von Philipp Albers und Holm Friebe im vergangenen Sommer veranstalteten und jetzt in Buchform dokumentierten Spiel des Lesens ging es darum, literarische Stimmen so täuschend echt wie möglich nachzuahmen. Um bei den Biografien der 101 Teilnehmer/innen „die übliche Mischung aus Ehrpusseligkeit und Verdruckstheit“ zu vermeiden, baten die beiden Herausgeber ihre Gäste, „nicht über sich selber zu schreiben, sondern jeweils innerhalb einer Abendrunde die Biographien gegenseitig, reihum oder kreuz und quer zu verfassen“. Die Lektüre dieser Kurzviten ist ein eigenes Vergnügen und verrät mehr über die Gegenwart als so manche Gesellschaftsanalyse, etwa wenn es über die Kunstjournalistin Antje Stahl heißt, sie sei

„als Highheels tragende Feministin und Austern schlürfende Kapitalismusskeptikerin auf der Höhe der Zeit“

Quelle: Philipp Albers & Holm Friebe (Hg.): Mimikry. Das Spiel des Lesens. Berlin: Blumenbar Verlag 2016, S. 332.

7. März 2016