Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Erfahrungen mit WordPress Hosting von RAIDBOXES

Dieser Blog hatte zu lange Ladezeiten. Nach gründlichem Vergleich diverser Anbieter wechselte ich zu RAIDBOXES, einem jungen Unternehmen aus Münster, das schnelles und kundenfreundliches WordPress-Hosting anbietet. Das Ergebnis: etwa 4 Sekunden Gewinn beim Seitenaufbau und 100 Punkte im Google PageSpeed Test. Hier meine Erfahrungen.

Nutzer hassen langsame Websites. Seit 1968 ist bekannt, welchen Unterschied Antwortzeiten bei Interaktionen zwischen Mensch und Maschine machen. Der Usability Experte Jakob Nielsen hat die Forschungsergebnisse dazu auf den Punkt gebracht und vier Reaktionszeiten unterschieden:

Jüngere Untersuchungen aus dem E-Commerce zeigen, welch enormen ökonomischen Unterschied Ladezeitunterschiede machen können:

„Amazon’s calculated that a page load slowdown of just one second could cost it $1.6 billion in sales each year. Google has calculated that by slowing its search results by just four tenths of a second they could lose 8 million searches per day – meaning they’d serve up many millions fewer online adverts.“

Da die Ladegeschwindigkeit nicht nur für die Besucher einer kommerziellen Website eine Rolle spielt, sondern auch für Non-Profit-Seiten wie INVENTUR und überdies im Suchmaschinenranking ihren Niederschlag findet, ist ein schneller Seitenaufbau von kaum zu überschätzender Bedeutung. Die Nutzer sollen die Seite finden können und beim Besuch gerne auf ihr verweilen, anstatt entnervt abzuspringen. Diese Einsichten und die Ergebnisse einer Reihe von Geschwindigkeitstests brachten mich zu dem Schluss: INVENTUR ist zu langsam. Diese Website hatte Ladezeiten von vielen Sekunden, trotz Umsetzung der PageSpeed-Empfehlungen des einschlägigen Google-Tools. Der Grund: Die durchschnittlich 4 Sekunden Wartezeit zwischen dem Aufruf der Seite in einem Browser und der Antwort des Servers, genannt TTFB: Time To First Byte.

Bislang nutzte ich das Massenhosting von Strato (Tarif Power Web Basic), ein sogenanntes shared hosting, bei dem sich eine dem Kunden in der Regel unbekannte Anzahl von Websites auf einem gemeinsam genutzten Server befindet, mit entsprechend schwacher Performance. Um Strato eine Chance zu geben, schilderte ich den Fall am Telefon. Die standardisierte Antwort-Email auf mein „Troubleticket“ empfahl technische Verbesserungen an meiner Website, die ich bereits vor der Anfrage durchgeführt hatten und schloß mit der Empfehlung, einen eigenen Server zu nutzen. Anlass genug, sich dem Thema Hosting zuzuwenden und eine Alternative zu suchen.


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Die Hosting-Recherche

INVENTUR ist ein unabhängiger Blog. Ich setze auf die quelloffene Software WordPress, auf der unterdessen 25% des Internet läuft. Daher suchte ich nach einem Hosting, das speziell auf WordPress zugeschnitten ist. Worauf sollte man dabei achten? Ein guter Artikel zu diesem Thema findet sich bei WP Site Care. Folgende Kriterien gaben den Ausschlag:

Ich sichtete die Angebote von Anbietern wie Strato, Webgo, Mittwald und IP-Projects, zum Vergleich aber auch amerikanische Hoster wie Siteground und Pagely. Besonders attraktiv erschien mir schließlich das Paket Starter des Münsteraner Start-ups RAIDBOXES*: Es bietet 5 GB SSD, 1 GB RAM (seit Ende Januar 2018) und eine vCore 2,5 GHz CPU für 17,85 Euro/Monat – verpackt in ein ungewöhnlich benutzerfreundliches Dashboard und verbunden mit dem engagierten Kundenservice eines jungen Unternehmens.

RAIDBOXES nutzt das Frankfurter Rechenzentrum des New Yorker Cloud-Infrastrukturanbieters Digital Ocean, der sich als Alternative zur Dominanz von Amazon Web Services positioniert und so eigensinnige Köpfe hostet wie Paul Jarvis, einen meiner favorisierten Blogger.

Die Umsetzung mit RAIDBOXES

Man kann RAIDBOXES 14 Tage lang kostenlos testen; entscheidet man sich für einen Vertrag, beträgt die Mindestlaufzeit nur einen Monat und nicht, wie bei vielen Hostern, ein Jahr. Der Umzug der eigenen Site auf eine provisorische Subdomain wird von der Firma kostenlos vorgenommen; auch nach Vertragsabschluss und endgültiger Migration wird keine Einrichtungsgebühr fällig. Die Vertragsdetails sind im Dashboard jederzeit zugänglich und in klarem Deutsch formuliert. Nichts Kleingedrucktes, keine lauten Rabattaktionen mit langen Fußnoten.

Vor und während der Testphase habe ich mehrere Telefonate mit RAIDBOXES geführt und eine Reihe von E-Mails ausgetauscht. Der Start-up-Charakter des Unternehmens zeigte sich dabei nicht zuletzt daran, dass Gründer und Systemadministratoren persönlich für Auskünfte zur Verfügung standen. Meine skeptischen Fragen zum (aus Schutz vor Spammern) eingeschränkten E-Mail-Versand und zu sicherheitsbedingten Einschränkungen bei Plugins wurden ebenso einleuchtend beantwortet wie zu technischen Besonderheiten bei diesem Blog. Welch ein Unterschied zu den Textbausteinen und Tickets bei Strato!

Der kundennahe Kommunikationsstil der Firma zeigt sich auch im über das Dashboard zugänglichen Ideen-Forum, in dem RAIDBOXES-Nutzer Verbesserungsvorschläge machen, mit den Betreibern diskutieren und darüber abstimmen. Das übersichtlich gestaltete Dashboard gehört ohnehin zu den besonderen Stärken des Angebots. Ohne Umwege gelangt man zum Wesentlichen: Passwort-Schutz, WP-Login, SFTP-Zugang, Datenbank, manuelles Cache-Leeren, die täglichen Backups.

RAIDBOXES Hosting Dashboard

Der testweise Umzug des Blogs verlief zunächst ein wenig holprig, doch schaffte der Service bei Glitches auch am Wochenende rasch Abhilfe. Damit die Leser der Website davon nichts bemerkten, blieb INVENTUR beim alten Hoster weiterhin erreichbar. Dieser Parallellauf ermöglichte auch direkte Geschwindigkeitsvergleiche, die ich alle an einem Samstagabend durchführte, jeweils unmittelbar hintereinander. Im Gegensatz zu Vergleichstests zwischen verschiedenen vServer-Anbietern wollten ich lediglich herausfinden, um wieviel schneller dieser Blog bei RAIDBOXES läuft. Dazu habe ich Tools wie Bytecheck, GTmetrix, keycdn, Pingdom, Webpagetest und Google PageSpeed verwendet. Die Ergebnisse unterschieden sich, fielen jedoch immer deutlich zugunsten von RAIDBOXES aus. Besonders anschaulich macht dies der unmittelbar aufeinander folgende Vergleich zweiter Google PageSpeed Tests. Der erste Screenshot zeigt das alte Hosting, der zweite das Testhosting bei RAIDBOXES:

Strato Page Speed

RAIDBOXES Page Speed

Die hier erzielten Werte unterliegen leichten Schwankungen, zudem ist zu beachten, dass auf dem Testaccount von RAIDBOXES Google Analytics deaktiviert war, was 1% Unterschied im Score ausmacht, da Google paradoxerweise eine längere Cachingdauer des Analytics-Skriptes ablehnt.

Das Gesamtpaket von RAIDBOXES hat mich überzeugt, denn es verbindet erstklassige Performance, kundenfreundliche Kommunikation und ein leicht bedienbares, ansprechend gestaltetes Dashboard. Seit dieser Woche wird INVENTUR auf RAIDBOXES* gehostet.

Update 12. Juli 2016: SSL-Verschlüsselung bei RAIDBOXES kostenlos

Wenige Monate nach meinem Umstieg zu RAIDBOXES* hat sich die positive Erfahrung nicht nur bestätigt, es hat sich auch einiges getan. So ermöglicht das Dashboard jetzt leichten Zugang zu Logfiles und eine One-Click-Aktivierung von PHP 7. Zudem bietet das Unternehmen seinen Kunden künftig kostenlos Let’s Encrypt SSL-Verschlüsselung* an. Es genügt ein Klick im Dashboard, um das Zertifikat zu aktivieren. Man braucht also nicht mehr extra zu bezahlen, wenn man seine Website sicherer, suchmaschinenfreundlicher und mit den Performance-Vorteilen von HTTP/2 ausstatten will.

Update 17. September 2017: Staging bei RAIDBOXES

Seit einiger Zeit bietet RAIDBOXES* auch das sogenannte Staging* an. Dabei kann man eine exakte Kopie der eigenen Website erstellen, darauf beispielsweise mit Designänderungen experimentieren und nach Fertigstellung die Änderungen auf die laufende Seite übertragen. So lassen sich unter Live-Bedingungen Tests durchführen, ohne dass die Nutzer der Website etwas davon merken oder die Website unerreichbar wird. Ich habe das Feature beim Schreiben meines eigenen WordPress Themes genutzt. Es funktionierte einwandfrei und erwies sich als sehr nützlich.

Update 3. Mai 2018: DSGVO-Konformität bei RAIDBOXES

Rechtzeitig zum Wirksamwerden der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) am 25. Mai 2018 hat RAIDBOXES* seine Kunden umfassend darüber informiert, was die DSGVO ist und worauf Websitebetreiber achten müssen. Einen kostenlosen Ratgeber mit To-Dos und Ressourcen stellt das Unternehmen hier* zur Verfügung.

RAIDBOXES* selbst erfüllt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) und garantiert ausschließlich Serverstandorte in Deutschland mit ISO 27001 Zertifizierung.

Update 4. September 2019: Klimafreundliches Hosting bei RAIDBOXES

RAIDBOXES* verwendet bei seinen Rechenzentren und im Firmenhauptsitz in Münster zertifizierten Ökostrom aus Wasserkraft. Zudem beiteiligt sich das Unternehmen, zu dessen Kunden auch der World Wide Fund For Nature (WWF) zählt, am Eden Reforestation Project.

24. Februar 2016