Der Blog von Dirk Hohnsträter
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Einige Rosé-Weine, die in diesem Sommer schmecken

Der Weinjahrgang 2015 gilt in Deutschland als phänomenal, zumindest was die Basisqualitäten beim Weißwein, insbesondere beim Riesling betrifft. Wie es um die Großen Gewächse und ihre Lagerfähigkeit sowie die teilweise noch nicht einmal abgefüllten Rotweine steht, wird sich zeigen. Auf jeden Fall stimmen die Basisweine sehr optimistisch. Grund genug, diesen Jahrgang gerade bei jener Weinvariante ausgiebig zu verkosten, die man am besten jung trinkt: dem Rosé. Denn über Rosé-Weine gilt, was Fabian und Cornelius Lange (in der FAZ vom 6. September 2016) über den Jahrgang generell schrieben:

„Sie kommen oft als Charmebolzen daher, herrlich fruchtig, ausgewogen und sofort trinkbar. In diesem Segment gibt es richtig viel Wein für wenig Geld.“

Die Beschreibung der Lange-Brüder trifft ohne Frage auf eine Reihe von Pfälzer Rosés zu, darunter Knipsers im Saigné-Verfahren vinifizierte Clarette, mit der mein Empfehlungsreigen im April begann. Unkomplizierter noch fällt der saftig-würzige Rosé Fusion vom Ilbesheimer Weingut Leiner aus. Die „Fusion“ aus Spätburgunder, Tempranillo und Cabernet Sauvignon trinkt sich mit 12% Alkohol auch an heißen Tagen locker weg und kostet – trotz Ausbau nach strengem Demeter-Reglement – ab Hof nur 5 Euro.

Rosé

Ebenfalls biodynamisch, ebenfalls aus Direktpressung, doch stilistisch ganz anders fällt der Rosé Zweigelt & Pinot Noir von Fred Loimer aus, dem Veltliner-Winzer aus Österreichs Kamptal (11 Euro bei K&U – Die Weinhalle). Delikat, duftig und knochentrocken, zählt er zu den anspruchsvolleren Exemplaren unter den Rosé-Weinen. Wer diese Richtung schätzt und für Rosé-Weine ein paar Euro mehr auszugeben bereit ist, wird mit dem von mir im Mai empfohlenen, hochfeinen Rosé der Domaine de Marchandise viel Freude haben.

Als ein nicht minder nobles Pendant aus Deutschland empfiehlt sich schließlich der Rosé de Diel von Schlossgut Diel an der Nahe (13,50 bei Pinard de Picard). Der aus eigens für diesen Rosé angepflanzten Spätburgundertrauben gemachte Wein zeichnet sich durch eine umwerfende Finesse aus. Ein sehr aparter Rosé, den man durchaus ein paar Jahre lagern kann.

Weitere Rosé-Empfehlungen finden Sie hier, hier und hier.

Abbildung: Round Icons*

14. September 2016