Jamaica Blue Mountain – lohnt sich die Luxusbohne?
Was man nicht alles mögen soll, als Gourmet: Trüffel und Kaviar und Champagner… Dabei weiß jeder Selbstschmecker, dass Trüffeln allzu oft subtilere Aromen überdecken, dass das Preis-Genuss-Verhältnis von Kaviar aus dem Lot geraten und so mancher Winzersekt einem Massenchampagner weit überlegen ist. Doch die alte Feinkostladenweltwirkt nach, und zu deren Relikten gehört auch eine Kaffeesorte, die gemeinhin als die beste gehandelt wird: Jamaica Blue Mountain.
Die „Kostbarkeit aus der Karibik“, heißt es etwa auf dem Beutel Jamaica Blue Mountain der Frankfurter Traditionsrösterei, könne „mit Worten nicht beschrieben werden“. Kenner sprächen vom „Champagner unter den Kaffees“. Mit 15 Euro für 100 Gramm (das ist: 37,50 für eine handelsübliche Dose) trifft das zumindest preislich zu. Und geschmacklich? Im Frankfurter Familienbetrieb trommelgeröstet, entfaltet die Arabica-Bohne ein beachtliches Bouquet, das komplex nach Trockenfrüchten und Nüssen duftet. Am Gaumen präsentiert sich der Kaffee mittelkräftig und mit fruchtigen Aromen. Als Espresso sollte man ihn eher nicht zubereiten. Ein guter Kaffee? Keine Frage. Eine Sensation? Das nun doch nicht.
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